Dank der dauerhaften Feuchtigkeit kann rund um einen Gartenteich ein lebendiger Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten entstehen. Da Gartenteiche üblicherweise eher klein sind, sind die Fische leichte Beute für Reiher und sollten dementsprechend geschützt werden. Legen Sie am Grund des Teichs unbedingt einen Unterschlupf an. Einige Zementblöcke, abgedeckt durch eine Steinplatte genügen bereits. Ein solches Versteck benötigen die Fische auch, wenn sie nicht von Raubtieren bedroht sind. Ebenso von Bedeutung ist eine Wassertiefe von mindestens 60 cm. Nur so bleibt das Wasser am Grund kühl und gefriert im Winter nicht.
Sumpf- und Moorpflanzen
Moorpflanzen wachsen eigentlich in Gebirgsmulden, die während der Schneeschmelze vollständig überflutet und im Sommer ausgetrocknet sind. Ganzjährige Nässe ist deshalb für Moorpflanzen sehr schädlich, sie können an einem Gartenteich deshalb schnell eingehen.
Als Teichpflanze sind Seerose besonders begehrte und beliebt. Allerdings sollte man wissen, dass jede einzelne Pflanze einen Quadratmeter Wasserfläche und eine mittlere Wassertiefe von 60 bis 80 cm benötigt.
3 Kategorien
- Echte Moorpflanzen: Wachsen am besten knapp über dem Wasserspiegel.
- Wasserpflanzen: Benötigen eine Wassertiefe von 0 bis 20 cm.
- Tiefer wachsende Wasserpflanzen: Benötigen eine grössere Wassertiefe von mind. 40cm.
Den Teich füllen
Um den Standort der Moorpflanzen vorzubereiten, wird Erde bis knapp über die Wasseroberfläche aufgeschüttet und damit einen Deich vom übrigen Teich abgetrennt. Für Wasserpflanzen wird dasselbe gemacht, allerdings in tieferem Wasser. Diese Vorbereitung muss ungedingt vor Wassereinlass getätigt werden. Es empfiehlt sich, Regenwasser zu sammeln (z.B. Hausdach) um Wasser und Kosten zu sparen. Warten Sie mit dem Aussetzen der Fische bis sich das Wasser gesetzt hat und wieder klar ist: Sand und andere Partikel können die Kiemen verstopfen und die Tiere verenden lassen. Sobald der Teich vollständig mit Wasser gefüllt ist, können Sie eine erste Pflanze dazugeben. Dafür setzen Sie den Topf langsam und mit einer leichten Neigung in die Erde, damit die Luft nach und nach durch Wasser ersetzt wird. Wenn Sie die Erde mit ein wenig Splitt abdecken, können Sie eine Verfärbung des Wassers durch Erde vermeiden.
Moorpflanzen
Unter der Kategorie Moorpflanzen gibt eine ganze Palette von attraktiven Pflanzen für Ihren Teich: Pflanzen Sie zum Frühlingsanfang Wollgräsern mit ihren baumwollartigen Blüten und Sumpf- oder Rosenprimeln an, danach Etagenprimeln sowie die prächtige Orchideenprimel, die sauren Boden und Halbschatten bevorzugt. Ebenfalls ein schönes Bild gebenKuckuckslichtnelke, der Nelkenwurz, der Lungenenzian und das Fettkraut ab. Oder wählen Sie zwischen verschiedene Schwertlilienarten (Iris), neben der Japanischen und Sibirischen Schwertlilie gehört die Glatte Sumpfschwertlilieund die Verschiedenfarbige Sumpfschwertlilie dazu. Das kleine Pfennigkraut mit den gesprenkelten Blättern gedeiht besonders gut zwischen Steinen. Ein Muss für einen Teich sind die unzähligen Seggen (Carex)-Gräser. Eine originelle Pflanze ist das Schildblatt, das Blüten treibt, bevor die Blätter aus dem Wurzelstock stossen und ein imposantes Blattwerk bilden. In der Familie der Lilien- und Orchideengewächse existieren es einige besonders schöne Vertreter wie die Krötenlilie (Tricyrtis) oder das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), eine Orchideenart mit purpurroten Blüten, die auf leicht saurem Boden wächst.
Wasserpflanzen
Kalmus wirkt unscheinbar, kann mit seiner gesprenkelten Art aber sehr prächtig scheinen. Pflanzen Sie zum Beispiel Gewöhnlichen Froschlöffel (Alisma) an, dessen Blütenstängel sich für Gebinde aus Trockenblumen eignen. Die Schwanenblume ruft mit einer prächtigen rosafarbenen Dolde Bewunderung hervor. Auch sehr attraktiv ist das bunte Schwadengras, die Wasserschwertlilie (Iris pseudoacorus), der Fieber- oder Bitterklee mit seinen langen, im Wasser stehenden Trieben, das Rohrglanzgras, die Pfeilkräuter oder Sagittaria mit ihren pfeilförmigen Blütenblättern, sowie diverse Farnpflanzen. Auch Wucherpflanzen können einen Teich verschönern, können sich aber auch allzu schnell verbreiten: Während der Tannenwedel (Hippuris) noch harmlos ist, können sich Schmalblättriger Merk, Wassernabel (Hydrocotyl), Strauss-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora), Minzen und Zungen-Hahnenfuss rasch ausbreiten.
Vorsicht ist geboten bei folgenden Pflanzen: Das Rohrkolbenschilf (Typha) bildet gefürchtete Ausläufer, die selbst die Kunststoffauskleidung des Teichs durchdringen können. Schliesslich seien noch zwei prächtige Giftpflanzen genannt: der Bittersüsse Nachtschatten (Solanum dulcamara) mit seinen violetten Blüten und roten Beeren und das sehr giftige Gnadenkraut (Gratiola), das wunderschöne weisse oder zartrosa Blüten bildet und leicht salzhaltige Böden erträgt.
Tiefer wachsende Wasserpflanzen
Unter Hobbygärtner sind tiefer wachsende Wasserpflanzen eher weniger verbreitet, da diese eine beträchtliche Wasseroberfläche und -tiefe zum Gedeihen benötigen. Die Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) (80-150 cm Tiefe) treibt hübsche gelbe Blüten. Die Wassernuss (Trapa natans) braucht eine Wassertiefe von 2 m, der kleine Wasserhahnenfuss (Ranunculus aquatilis) dagegen nur 1 m, während der Schmalblättrige Rohrkolben (Typha angustifolia) bis in eine Tiefe von 1 m wächst. Ausbreiten können sich auch Schwimmpflanzen – z.B. die Krebsschere (Stratiotes aloides), eine ananasförmige Pflanze, die an die Oberfläche dringt, sobald sich das Wasser wärmer wird, und sich bei sinkender Temperatur wieder auf den Grund zurückzieht. Bei der Gemeinen Wasserpest (Elodea canadensis) und beim Hornkraut (Ceratophyllum demersum) ist Vorsicht geboten, da sich diese Wucherpflanze trotz ihrer Eigenschaft als Sauerstofflieferanten sehr schnell ausbreiten und alle anderen Pflanzen verdrängt.