Biotop

Allgemeines
Als Biotop bezeichnet man einen Lebensraum, der von einer bestimmten Pflanzen- und Tiergesellschaften bevölkert wird. Neben der gängigen Vorstellung eines kleinen Weihers mit Fröschen, Libellen und Wasserpflanzen, kann das aber auch Steinmauer sein, die Vögeln und Insekten Unterschlupf bietet. Als eines der Merkmale gilt nicht nur die Artenvielfalt sondern auch eine biologische Selbstregulation.

Biotop Arten

  • Folienteich: Weit verbreitet sind Biotope, die mit einer Folie angelegt wurden. Diese Methode hat den grossen Vorteil, dass eine flexible Formgebung möglich ist. Üblich ist heute eine Foliendicke von 0,5 bis 1,5 Millimeter. Neben der herkömmlichen PVC-Folie gibt es heute auch ökologische Alternativen in Form von PE- oder FPO-Folien (Poly-ethylen bzw. flexible Polyoelfine). Diese sind zwar teurer, lassen sich aber umweltgerechter entsorgt. Grundsätzlich gilt: Je grösser der Teich, desto dicker muss die Folie sein, da sich ein undichte Stelle zwar reparieren lässt, bei einer grossen Fläche meistens aber schwierig zu lokalisieren ist.
  • Fertigteich: Etwas weniger natürlich als Folienteiche wirken Fertigteiche: Sie bestehen aus einer soliden Plastikwanne und sind entsprechend unkompliziert einzubauen. Die äusserst halt- und belastbaren Becken sind jedoch kleiner als 10 Quadratmeter und höchstens 80 Zentimeter tief, was unter anderem sehr ungünstig für das Überwintern von Fischen ist. Ein weiterer Nachteil sind die steilen Wände, welche vor allem für kleinere Tiere zu Fallen werden können.

Planung
Ein Biotop im eigenen Garten ist nicht nur ein schöner Blickfang, sonder bietet auch zahlreichen bedrohten Tieren und Pflanzen willkommenen Unterschlupf. Achten Sie bei der Planung eines Biotops auf eine ausreichende Grösse (mind. 10 Quadratmeter), damit die biologische Selbstregulierung auch langfristig gegeben ist. Folgende Faustregel gilt, damit das kleine Gewässer im Winter nicht völlig zufriert und sich im Sommer die Tiere in den unteren, sauerstoffreicheren Teil zurückziehen können: Die Meereshöhe des Biotops dividiert durch 10 ergibt die Tiefe, bis zu der das Biotop zufriert. Addiert man 30 cm, erhält man die Mindesttiefe des Biotops. Beispiel: Ein Biotop, das sich auf 550 Meter über Meer befindet, sollte an seinem tiefsten Ort eine Mindesttiefe von 85 cm aufweisen (550 : 10 + 30). Je grösser die Tiefe, umso besser die Wasserqualität und das Wohlbefinden der Tiere. Der Standort unter dem Tag einige Stunden Sonne haben und nicht in direkter Nähe von Bäumen mit Nadel- oder Laubfall sein.

Kosten
Ein Biotop mit Mindestgrösse lässt sich bereits für 500 Franken einrichten. Normalerweise muss man jedoch zwischen 1’000 und 5’000 Franken rechnen und wie so oft sind auch hier die Grenzen gegen oben offen. Selbermachen kommt natürlich am günstigsten. Die Hauptarbeit ist der Aushub, welcher gut mit Schaufel, Pickel und Schubkarren zu bewerkstelligen ist. Professionelle Hilfestellung durch ein spezialisiertes Unternehmen kommt selbstverständlich um einiges teurer. Zu Material: Kleine Becken aus Kunststoff kann man bereits für unter 100 Franken erwerben. Ein Fertigteich von ca. acht Quadratmeter ist eine Investition von 2’500 Franken und Folie kostet, abhängig von Dicke, Qualität und Menge zehn bis zwanzig Franken pro Quadratmeter.

Technik
Ein Biotop muss eigentlich nicht gesäubert werden, da es sich biologisch selber reinigen kann. Je nach Standort, Wasserqualität u.ä. kann ein Wasserfilter auf dem Grund, eine Umwälzpumpe oder ein Skimmer eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Einfache Teichpumpen gibt es im Garten-Center bereits ab ca. 70 Franken. Für ein Profi-Gerät muss man dagegen mehrere Tausend Franken berappen. Ob eine technische Reinigung notwendig ist, hängt primär vom Nährstoffgehalt des Wassers ab. Befindet sich das Biotop in der Nähe eines landwirtschaftlichen Betriebes, besteht die Möglichkeit, dass Düngerstoffe, durch Wind oder Regen ins Biotop geschwemmt, z.B. das Algenwachstum begünstigen.

Pflanzen
Neben dem Becken sind auch Pflanzen ein Kostenpunkt. Kalkulieren Sie pro Quadratmeter mit mindestens 30 Franken. Je nach Menge und Art kann sich der Preis pro Quadratmeter aber schnell einmal auf 100 Franken erhöhen. Eine ausreichende und sorgfältig zusammengestellte Bepflanzung ist das A und O eines gut funktionierenden Biotops. Nicht nur dienen Pflanzen als Sauerstoffspender sondern auch als Versteck und Laichplatz für Fische und nicht zuletzt auch als Nahrungskonkurrent für Algen. Achten Sie darauf, dass maximal 30% der Wasseroberfläche mit  Pflanzen bedeckt ist, um genügend Sonnenstrahlung in das Biotop einfallen zu lassen.

Unterhalt
Ein Biotop beansprucht wenig Unterhalt. Sobald die biologische Selbstregulation funktioniert, werden sich kaum Algen und lästige Stechmücken ansiedeln. Auch mit unangenehmen Gerüchten ist nicht zu rechnen. Ab und zu werden Sie organisches Material (Laub, tote Pflanzenteile) entfernen müssen und den Pflanzenwuchs etwas stutzen, sollte er übermässig wachsen. Meiden Sie grundsätzlich chemische Zusätze! Sollte doch einmal ein Schädlings- oder Algenproblem auftauchen, informieren Sie sich bei Ihrem Fachhändler.

Lebensdauer
Auf 10 bis 15 Jahre beläuft sich im Normalfall die Garantie für einen Fertigteich. Über die Lebensdauer eines Folienteichs entscheidet die Art und Qualität der Folie. Während PE-Folien bereits nach 5 Jahren beschädigt sein können, halten PVC-Folien zwischen 10 und 50 Jahren, und Kautschuk sogar über 40 Jahre.