Winterschnitt Obstbäume

Obstbäume verschönern
Werden die Baumkronen von Obstbäumen nicht regelmässig geschnitten, verwildern sie innerhalb weniger Jahren. Gerade für junge Bäume ist ein korrekter Winterschnitt essentiell, vor allem dann, wenn man auf spätere, reiche Ernte hofft. Es ist deshalb wichtig, den passenden Zeitpunkt nicht zu verpassen, die Obstbäume in Form zu bringen.

Grundsätzlich eignet sich der Winter am besten, um die Fruchtbäume in Form zu schneiden. Es hat keinen Einfluss, ob der Zeitpunkt des Schneidens im März oder Januar stattfindet -Wählen Sie auf jeden Fall einen Tag ohne Frost und achten Sie darauf, dass Sie den Baum noch vor Ende März in Form bringen. Denn sobald die Temperaturen wieder ansteigen, beginnt auch der Baum zu spriessen.

Verwenden Sie eine scharfe Baumschere oder einer Handsäge (auch Fuchsschwanz genannt). Schneiden Sie den Trieb unmittelbar über einer nach aussen weisenden Knospe (in der Sprache der Botanik: Auge) ohne dass ein Stumpf über der Knospe stehen bleibt. Das Auge wird im nächsten Frühjahr austreiben, im Gegensatz zum Stumpf, der sich zurückbildet und Krankheiten begünstigen kann.

Schnitt von Fruchtästen
Beim Obstbaum werden grundsätzlich drei Astbereiche geschnitten:
Zuerst wird der Mitteltrieb (Stammverlängerung) geschnitten. Er sollte danach die anderen Äste leicht überragen. Konkurrenztriebe, die allzu steil zum Mitteltrieb wachsen, sollten weggeschnitten werden oder so abgelenkt werden, dass sie in eine Lücke wachsen und damit zum Volumen der Baumkrone beitragen.

Auch die Leitäste müssen bis auf ein nach aussen wachsendes Auge geschnitten werden. Wünschenswert, wenn sie in einem 45°-Winkel zum Mitteltrieb stehen. Junge Bäume oder Niederstammbäume kann man allenfalls durch Spreizen mit einer Holzlatte in die gewünschte Position wachsen lassen.
Unbedingt zu entfernen sich auch schwache Steiltriebe
und nach innen wachsende, dürre und abgestorbene Zweige. Um Licht in die Baumkrone zu bringen, werden eng stehenden Ästen entfernt. Triebe, die dem Wurzelstock entstammen, müssen direkt an der Austriebsstelle abgeschnitten werden. Stark verzweigten Fruchtäste müssen hingegen kaum geschnitten werden.

Spalierschnitt
Mit einem Spalierschnitt werden die Seitentriebe in Form gebracht und je nach Bedarf auch der Mitteltrieb gekürzt. Schneiden Sie so dass das oberste Auge (Knospe) von der Wand weg gerichtet ist und lassen sie dasselbe auch die Seitentriebe gelten. Diese danach so waagerecht wie möglich am Spaliergerüst festmachen.

Dank einem korrekten Obstbaumschnitt wird die Baumkrone bzw. das Obstspalier geformt, wodurch sich das Holz kräftiger entwickeln kann. Das Ergebnis zeigt sich im höheren Ertrag. Mit einem Winterschnitt kann ausserdem auch Triebwachstum und Ertrag ausbalanciert werden. Jungen Bäumen hilft dies beim Aufbau der Krone, bei älteren Bäumen können mit einem Winterschnitt die Licht- und Luftverhältnisse optimiert werden.

Ein Obstschnitt will sachkundig ausgeführt werden, damit die Bäume nicht zu Schaden kommen. Bei Unsicherheit überlassen Sie diese Arbeit lieber einer Fachperson.

Wann schneiden?

  • Am Tag bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt.
  • Neu gepflanzte Bäume erst im Frühling in Form bringen.
  • Stachelbeer- und Johannissträucher im Herbst oder Frühling schneiden. Während den ersten Jahren nur die Triebe, welche bis zur Strauchmitte wachsen. Danach können alle Triebe, die älter als vier Jahre sind, bedenkenlos gekürzt werden.
  • Bei Ziersträuchern im Frühling immer dort zurückschneiden, wo diesjährigen Trieben Blüten bilden (z.B. bei Strauchspiere, Schmetterlingsstrauch, Färberginster Hortensie).
  • Achtung: Sträuchern, die bereits im vorangehenden Sommer Blütenknospen ausgeschlagen haben, nicht im Frühling schneiden, da man sonst deren Knospen entfernt. Flieder, Forsythie oder die Zierkirsche werden deshalb direkt nach der Blütezeit schneiden.
  • Walnuss, Birken oder Ahorn sind blutungsgefährdete Bäume und müssen deshalb Spätsommer geschnitten werden.

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