Schnitt

Ein wichtiges Kapitel der Pflanzenpflege: Der Rückschnitt. Pflanzen zu schneiden, verleiht ihnen Form und fördert das Wachstum, kann aber auch verheerende Folgen haben. Sie kann, unprofessionell und zum falschen Zeitpunkt geschnitten, verkrüppeln oder gar eingehen. Darum ist es unabdingbar, sich einige botanische Grundkenntnisse anzueignen.

Tipps und Tricks zum Schnitt

  • Hat eine grosse Pflanze wenig Raum, sollte evtl. ein Standortwechsel in Erwägung gezogen werden. Dies ist für die Pflanze sinnvoller, als sie regelmässig zurückzuschneiden.
  • Grundsätzlich sollten Pflanzen einmal jährlich geschnitten werden.
  • Indem Pflanzen zurückgeschnitten werden, kann man nicht nur ihr Wachstum kontrollieren, sondern auch fördern. Sie werden sehen, dass die Pflanze ein Jahr später bereits kräftiger ausschlägt.
  • Steigern Sie den Ertrag an Blüten und Früchten durch Rückschnitt der Pflanze: Mit dem Rückschnitt des Haupttriebs, wächst ein Geäst aus Seitentrieben, die ebenfalls bald Blüten und Früchte tragen werden.
  • Knipsen Sie verwelkte Blüten vorsichtig ab. Dadurch können Sie die Samenbildung unterdrücken und damit die Neubildung von Blüten an den Seitentrieben begünstigen.
  • Zum Schutz der Pflanze sollten kranke oder verletzte Zweige immer abgeschnitten werden.
  • Die Gefahr von Pilzbefall lässt sich ebenfalls durch Rückschnitt vermindern, da die Luftzirkulation zwischen dem Geäst verbessert wird.

Sauber schneiden

  • Entscheidend ist ein sauberer Schnitt an der korrekten Stelle.
  • Setzen Sie den Schnitt in einem Winkel von 45°, schräg nach unten ausfallend an. So kann das Regenwasser gut ablaufen. Der Schnitt muss so glatt wie möglich sein.
  • Zweige möglichst dicht am Stamm abschneiden.
  • Knospenden Pflanzen unmittelbar über einer Knospe kürzen.
  • Schwere und grosse Äste schneidet man vor dem Entfernen mit einer Kerbe auf der Unterseite des Astes an. Erst dann sollte man den Ast von oben her durchsägen. Damit wird ein Abreissen von Rinden verhindert.

Das Schneiden von Sträuchern und Bäumen
Grosse Bäume zu schneiden gilt als besondere Herausforderung und sollte darum besser einer Fachperson überlassen werden. Um Laubbäume zu schneiden, sollte man jeweils bis im Spätherbst warten. Sträucher können in drei Gruppen unterteilt werden:

  • Laubabwerfend: Müssen kaum geschnitten werden.
  • Laubabwerfend, am Austrieb des Vorjahres blühend: Nach der Blütezeit schneiden, damit neue Triebe wachsen und im folgenden Jahr blühen können.
  • Am Austrieb des laufenden Jahres blühend: Auf ein Grundgerüst im Frühling zurückschneiden.

Sollte die Form eines Baumes oder Strauches unharmonisch wirken, kann diese mit einem versierten Schnitt problemlos korrigiert werden. Zu beachten ist, dass schwächer wachsende Stellen stärker geschnitten werden müssen, um neue Triebe zu begünstigen.

Schneiden von andren Arten

Rose: das Schnittbedürfnis unterscheidet sich nach Rosengruppe. Erkundigen Sie sich deshalb bei einer Fachperson. Gilt für alle Sorten: Welke Blüten wegschneiden, nur so kann die Pflanze neue Knospen ausbilden.

Clematis: hier gibt es keine Regeln für den Schnitt. Abhängig von der Art, blühen diese Blumen zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Auch hier: Ziehen Sie eine Fachperson zu Rate.

Immergrüne: im ersten Jahr den Haupttrieb schneiden für die Seitentriebe. Dann regelmässig von schwachen oder kranken Zweigen befreien.

Kletterpflanzen: die schnell wachsenden Pflanzen müssen häufig in Form geschnitten werden. Sie können übermässiges Wuchern verhindern, indem Sie aufstrebende Zweige schneiden und die Pflanze fächerartig in die Waagrechte ziehen.