Vermehren

Die Vermehrung von Pflanzen

Grundsätzlich lassen sich viele Pflanzen auf unkompliziertem Weg vermehren, wobei einzelne Pflanzenarten etwas anspruchsvoller in der Anzucht sind als andere. Bei der Vermehrung wird zwischen der Methoden Samen- und Stecklingsvermehrung unterschieden. Wichtig sind die Faktoren Feuchtigkeit, Temperatur und Lichtverhältnisse.

Stecklings-Anzucht

  • Stecklinge entnimmt man der Mutterpflanze. Dabei kann ein Sprossen-Ende, ein einzelnes Wurzelstück oder Blatt als Steckling verwendet werden.
  • Wichtig: Die Mutterpflanze ist absolut gesund, kräftig und vor allem frei von Schädlingen.
  • Je nach Pflanze ist die Anzucht der Stecklinge unterschiedlich, ebenso der Schnitt. Eine Fachperson kann Auskunft geben über die spezifischen Fortpflanzungsbedingungen.
  • Stecklinge einzeln der Schnittstelle voran in ein spezielles Bewurzelungspulver (auf Basis von Hormonen) geben, bevor sie in die Erde gepflanzt werden.
  • Die sorgfältige Pflege, Wärme, Licht und Feuchtigkeit sind unabdingbar für die Aufzucht eines Stecklings.
  • Wurzeln werden je nach Art bereits nach fünf Tagen (z.B. Minze) ausgeschlagen. Bei Bäumen muss man teilweise bis zu einem Jahr warten.
  • Die Pflanze ist zum Umtopfen bzw. Einpflanzen bereit, sobald sich zwei kleine Blättchen am Stamm ausgebildet haben und die Wurzeln sichtbar hervortreten.

Mit Samen vermehren

  • In einem Samen ist die gesamte Erbinformation einer Pflanze enthalten. Um zu keimen, benötigt sie einen ihrer Art entsprechenden Lebensraum.
  • Samen sollten nicht mehr als zwölf Monate an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort gelagert werden.
  • Säen sollte man die Samen in ungedüngte Spezialerde (Fachhandel).
  • Bei gewissen Samen muss das Keimen unterstützt werden: Samen mit besonders harter Schale diese leicht anschneiden oder für 24 Stunden ein Wasserbad geben.
  • Töpfe, Schalen oder Anzuchtkästen eigenen sich gut als Saatgefäss, wobei vor allem letztere die Keimung fördern, da Luftfeuchtigkeit und Wärme reguliert wird.
  • Anzuchtgefäss bis ca. 1cm unter den Rand mit Erde füllen. Samen auf die Oberfläche verteilen, leicht andrücken und um die halbe Samendichte sorgfältig mit Erde bedecken.
  • Die Zeit unmittelbar nach der Aussaat ist heikel für den Keimling. Er braucht jetzt viel Aufmerksamkeit. Die Erde sollte ständig feucht sein (nicht nass!). 15° C (Tag und Nacht) sowie optimale Lichtverhältnisse tragen zum Gedeih der sensiblen Jungpflanze bei.
  • Gewisse Arten können Sie direkt im Gartenbeet ansäen. Diese sollten in den meisten Fällen im Frühling ausgesät werden. Dann, wenn der Boden bereits genügend warm ist. Ab Mitte Mai können auch einjährige Sorten im Freiland ausgesetzt werden. Zu beachten ist, dass die Frostgefahr bereits verschwunden ist.

Sonstige Vermehrungsmethoden

Ableger
Man ritzt einen langen Trieb an mehreren Stellen an und fixiert diese auf dem Boden, damit Wurzeln geschlagen bzw. mehrere Jungpflanzen entstehen können. Eignet sich für Clematis und Kletterpflanzen.

Absenker
Geeignet für Bäume, Kletterpflanzen und Sträucher. Ein langer Zweig wird zum Boden geboten und in eine flache Grube versenkt. Bevor man diese und den Zweig mit seinen Schnittstellen mit Erde zudeckt, entfernt man die Blätter von der Triebspitze und schneidet den Trieb ab.