Kompostieren

Ökologisch sinnvoll und eine Möglichkeit Dünger und Kosten bei der Kehrichtabfuhr zu sparen ist das Kompostieren. Ein Kompost kann zu jeder belieben Jahreszeit eingerichtet werden und liefert Blumen, Gemüse und anderen Pflanzen als Dünger viele wichtige Nährstoffe. Abhängig von der Biomasse bzw. derer Zusammensitzung, die dem Kompost zugeführt wird, ist dieser reich oder weniger reich an Nährstoffen. Aus Rustabfällen, Grüngut oder Rasenschnitt produziert der Kompost nährstoffreiches Material. Laub, Zweige und Holzhäcksel dagegen sind eher nährstoffarm, dafür reich an Kohlenstoff. Nutzbaren Kompost ergibt ein solches Material erst nach langer Zeit oder in Kombination mit anderen Stoffen, da es die Struktur der sogenannten Rotte nur sehr langsam verändert. Um einen gleichmässigen Rotteprozess zu erreichen, muss die ideale Balance zwischen nährstoffarmem und nährstoffreichem Material gefunden werden.

Genügend Platz und eine regelmässige Pflege ist das A und O eines guten Kompostes. Er braucht ca. zwei Quadratmeter Gartenfläche für sich. Als einfache und übersichtliche Möglichkeit, einen Kompost anzulegen, geschieht am besten mittels Mieten. Dazu wird das Grüngut aufgeschichtet und lässt sich entsprechend einfach umschichten. Eine andere, weitaus aufwändiger Methode zu kompostieren, ist ein Walmkompost: Dieser wächst in die Breite, wodurch nach und nach ein sogenannter Walm entsteht. Er braucht mehr Platz als eine Miete und lässt sich weniger einfach umschichten.

Ist der Garten klein, kann auch in einem Behälter kompostiert werden. Dazu werden Kompostsilos oder Thermokomposte verwendet. Die Abfälle lassen sich oben einfüllen und nach einer Weile ohne grossen Aufwand unten wieder entnehmen. Fachpersonen empfehlen, grundsätzlich und unabhängig vom gewählten System, immer zwei Komposte einzurichten: Während die eine Anlage zur Aufnahme des Grünguts dient, kann in der anderen der fertige Kompost entnommen werden.

Damit die kompostierbaren Abfälle einer vierköpfigen Familie verarbeitet werden können, werden Kompostbehälter mit je 200 Liter Fassungsvermögen benötigt. Dies kostet um die 200 Franken. Mit 110 Franken weitaus günstiger sind Kompostgitter für eine Miete.

9 goldene Kompostierregeln

  • Kompost-Standort muss gut zugänglich sein und darf keine Staunässe entstehen lassen.
  • Nicht kompostierbare Garten- und Küchenrüstabfälle gehören auf keinen Fall auf den Kompost (auch kein Fleisch, Fisch oder gekochte Speiseresten)
  • Alles nicht-organische Material entfernen
  • Kranke Pflanzen nicht auf den Kompost geben
  • Rasenschnitt sollte nicht zu dicht aufgeschichtet werden und immer mit anderem Grüngut vermengt werden.
  • Unkräuter nicht kompostieren, während sie am Samen sind.
  • Immer die oberste Schichte (ca. 10cm) gut vermischen. Dies fördert die Zersetzung.
  • 2-3 mal jährlich den ganzen Kompost umsetzen und mischen
  • Miete mit luftdurchlässiger Abdeckung vor der Witterung shcützen

Probleme
Wenn der Kompost stinkt, sollte man frische Abfälle gründlich einarbeiten, Steinmehl und Strukturmaterial wie Stroh oder Laub dazugeben.

Gegen grosser Nässe den Deckel der Kompostsilos bei trockenem und warmem Wetter offen lassen und Laub oder Stroh dazumischen.

Ist der Kompost zu trocken, lassen Sie den Deckel des Silos über Nach offen oder geben Sie etwas Wasser dazu.

Kompost nutzen
Abhängig von der Zusammensetzung des Kompostes sowie den Ansprüchen der Pflanzen ist die Nutzung unterschiedlich. Grundsätzlich kann der Kompost, je nach Rotteverlauf, nach ca. sechs bis zwölf Monaten einsatzbereit. Er sollte zu diesem Zeitpunkt krümelig und gut verrottet sein. Sie können dies mit dem „Kressetest“ feststellen: Entnehmen Sie dem Zentrum des Kompostes etwas Erde und säen Sie darin einige Kressesamen aus. Wenn die Kresse nach drei bis vier Tagen zu spriessen beginnt, können Sie den Kompost für Ihren Garten verwenden.

Kompost lässt sich auch gut als Dünger gebrauchen. Seine Verwendung ist vielfältig – er düngt Gemüsebeete ebenso gut wie die Gehölz- und Blumenrabatten oder  den Beeren- und Obstgarten. Als Dünger ergiebig, lassen sich mit einer Kompostgabe von 2-3 Litern pro Quadratmetern/Jahr den Nährstoffbedarf von vielen Kulturen abdecken. Sie sollten stark zehrenden Pflanzen wie Kohlgewächsen, Kartoffeln, Lauch, Gurken oder Sellerie jedoch zusätzliche Gaben zuführen. Auch zu beachten sind die fehlenden mineralischen Elemente, die mit einem mineralischen Dünger extra dazugegeben werden müssen. In einem biologischen Garten kann dafür Urgesteinsmehl verwendet werden.

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